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SNS-Jahresfahrt vom 21. – 25. 10. 2021 nach Rastatt

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Tagungshaus St. BernhardNach einer ruhigen Busfahrt ohne Stau kamen wir bereits mittags in Rastatt an und bezogen die Zimmer in unserer Unterkunft, dem Tagungshaus St. Bernhard. Nur wenige Gehminuten waren es von dort zum Schloss, in dem sich unter anderem die zum Bundesarchiv gehörende „Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in Deutschland“ befindet. Die Führung, die wir dort zur Revolution 1848/49 – besonders im Hinblick auf die Ereignisse in Baden – und zur friedlichen Revolution in der DDR 1989/90 hatten, konnte angesichts des Umfangs der Ausstellung und der zur Verfügung stehenden Zeit nur einen allgemeinen Ãœberblick geben.

Schloss FavoriteSchloss Favorite vor den Toren Rastatts, das wir am nächsten Vormittag besuchten, wurde 1710-1727 von Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden als Jagt- und Lustschlösschen erbaut.

Das Florentiner Kabinett im Schloss FavoriteDie reiche und prunkvolle Ausstattung zeigt den erlesenen Geschmack der kunstsinnigen Fürstin. Die Führung begann im Sala Terrena, der durch alle Stockwerke des Schlosses geht, eindrucksvoll sind das Florentiner Kabinett, das Spiegelkabinett und die ungewöhnlichen Stuckfußböden in mehreren Räumen. Sehen konnten wir auch einen Teil der Fayencesammlungen, die Sammlung Meißner Porzellans, für die das Schlösschen berühmt ist, war wegen Corona geschlossen. Ebenfalls sehenswert ist die in englischem Stil angelegte Parkanlage, die das Schloss umgibt.

Das Residenzschloss in RastattAm Nachmittag fanden wir uns in Rastatt vor dem Residenzschloss zu einer Führung in Schloss und Stadt wieder ein.  Nach dem pfälzischen Erbfolgekrieg war die Region um Rastatt völlig zerstört. Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden, der den Beinamen „Türkenlouis“ erhielt, hatte das Gebiet als erfolgreicher Feldherr im Großen Türkenkrieg vom Kaiser erhalten und baute ab 1700 das begonnene Jagdschloss zu einer repräsentativen Schlossanlage nach dem Vorbild von Versailles aus.

Statue des Jupiter im Treppenhaus Wir besichtigten die Treppenanlage und den Ahnensaal. Die Stadt wurde gleichzeitig mit einem strahlenförmig vom Schloss ausgehenden Grundriss geplant und von den barocken Bauten sind heute im Stadtbild noch viele erhalten.

Baden-Baden Blick zur AltstadtAm Samstag sind wir nach Baden-Baden gefahren, zusammen mit weiteren 10 europäischen Kurstädten seit Juli 2021 Welterbe-Stadt. Nach einer Einführung in die Stadtgeschichte begannen wir im Kurviertel mit seinen repräsentativen Hotels, Parkanlagen und dem Theater. Durch die Kolonaden führte uns der Weg zum Kurhaus. 

Im Casino Baden-BadenWir konnten das eindrucksvolle Casino mit seinen historischen Sälen besichtigen, nach Aussage von Marlene Dietrich eines der schönsten der Welt („da sie alle kenne, könne sie das beurteilen“). Über die Trinkhalle und das Altstadtviertel kamen wir in das Bäderviertel, zum Dostojewski-Haus und endeten mit der Führung vor dem Rathaus. Danach hatte jede(r) am Nachmittag Zeit, durch die Stadt zu bummeln, an der Lichtentaler Allee die zahlreichen prunkvollen Gebäude zu betrachten oder in eines der Museen zu gehen, bevor wir wieder pünktlich an unserem Bus waren.

Straßburg Altstadt mit dem GerberviertelStraßburg stand am Sonntag auf unserem Programm. Bei einer Stadtrundfahrt mit unserem Bus erklärte uns unser Stadtführer die Stadtgeschichte. Im 13. Jhdt. wurde Straßburg Freie Reichsstadt, nach dem Dreißigjährigen Krieg kam das Elsass im Westfälischen Frieden 1648 an Frankreich und 1681 wurde Straßburg von französischen Truppen besetzt. Nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 kam Straßburg zum Deutschen Reich und wurde nach dem 1. Weltkrieg wieder französisch.

Place Gutenberg mit Karussell und Gutenberg-Denkmal und Blick aufs MünsterWir fuhren mit dem Bus durch das „deutsche Viertel“ mit repräsentativen, im historistischen Stil erbauten Gebäuden aus der deutschen Kaiserzeit und durch das „europäische Viertel“ mit den Gebäuden des Europa-Parlaments, des Europäischen Gerichtshofs und des Europarats. Zu Fuß besichtigten wir dann die Altstadt mit dem Gerber- und dem Münsterviertel.

Die Astronomische Uhr im Straßburger MünsterDas Münster konnten wir nachmittags individuell besichtigen und durch die Altstadt bummeln. Viele machten eine Bootsrundfahrt, bei der man vom Wasser aus viel von der Altstadt sehen konnte. Zum Abendessen trafen wir uns im „Gurtlerhoft“ zum elsässischen Menue, wobei dann der Bezahlvorgang etwas chaotisch geriet. Doch unseren Bus trafen wir wieder pünktlich und unser Busfahrer Klaus brachte uns gut nach Hause.

Letzte Station unserer Jahresfahrt war am Montag das Kloster Maulbronn. Die ab 1147 errichtete ehemalige Zisterzienserabtei, seit 1993 Weltkulturerbe, gilt als die am besten erhaltene Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen. Der von mittelalterlichen Türmen und Mauern umschlossene weiträumige Klosterhof ist ein imposantes Ensemble.

Fachwerkbauten auf der Klosteranlage MaulbronnDie Führung begann im „Paradies“, der Vorhalle der Klosterkirche mit Resten einer Bemalung von 1522 und führte durch die romanische Klosterkirche und den gotischen Kreuzgang zu den Refektorien der Mönche und der Laienbrüder. In den Wohnräumen der Klosterbrüder befindet sich seit der Reformation eine evangelische Klosterschule, die u. a. Johannes Kepler, Friedrich Hölderlin und Hermann Hesse besuchten und die als evangelisch-theologisches Seminar noch heute besteht.

Klosterkirche Maulbronn mit "Paradies"Überlieferungen zufolge wurde die Maultasche von einem Mönch in Maulbronn erfunden. Also haben die meisten anschließend im Klosterlokal auch Maultaschen bestellt, obwohl die dann etwas anders aussahen als gewohnt.

Gefüllt mit Eindrücken und gut gesättigt traten wir die Heimfahrt an, die auf der eigentlich berüchtigten „Staustrecke“ über die Alb erstaunlich reibungslos verlief, so dass wir bereits um 18.30 Uhr in München-Fröttmaning ankamen.

Bericht von Manfred Kleeberger mit Fotos von Gisela Glass