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SNS-Jahresfahrt an Saar und Mosel vom 9. – 13. 09. 2018

Saarburg mit dem Leukbach und ButtermarktNach den Hansestädten an der Ostsee im Jahr 2017 hat es uns diesmal mehr in den Westen Deutschlands an Saar und Mosel gezogen.

Unser diesjähriges Ziel war das romantische Saarburg ca. 30 km südlich von Trier. Unser Start in München-Fürstenried klappte pünktlich und wir freuten uns schon, auf einer fast leeren Autobahn flott voranzukommen. Doch damit war bereits vor Augsburg Schluss. Ein offenbar schwerer Unfall zog eine Vollsperrung nach sich und kostete uns eine gute Stunde Zeit.

 

Hackenberger MühleWenn auch die restliche Fahrt ohne weitere große Störungen verlief, fehlte uns die Zeit bei unserer Ankunft in Saarburg. So kam unser Zeitplan – Stadtführung in Saarburg und Abendessen mit Weinprobe beim Winzer – etwas durcheinander.

Aber so viel haben alle bei der Stadtführung in 2 Gruppen gesehen: den Wasserfall der Leuk, der sich zwischen dem mit Gebäuden aus dem 18. Jhdt. umschlossenen Buttermarkt mitten im Stadtzentrum 18 m tief herabstürzt.

 

Unterhalb befindet sich die Hackenberger Mühle, eine ehemalige Getreide-, Öl- und Lohmühle (Lohe = Rinde der Eiche), die vom Wasser der Leuk angetrieben wurde. Die Stadtkirche war bereits zu und auf die Burg (heute eine Ruine), die seit 964 die Stadt überragt, sind dann einige im Lauf der Tage noch hinaufgekommen.

Luxemburg Abtei NeumünsterAm Montag fuhren wir nach Luxemburg und wurden zu Füßen der „Goldenen Frau“ von unseren beiden sympathischen Stadtführerinnen erwartet. Sie führten uns auf den Spuren des „Wenzel-Wegs“ erst durch die Oberstadt und dann abwechslungsreich hinunter in den Stadtteil Grund und wieder hinauf zu den Festungsmauern – und haben uns auch einiges über Land und Leute erzählt. Bedingt durch seine geografische Lage zwischen Deutschland und Frankreich wechselte Luxemburg durch die Jahrhunderte mehrfach die Landesherren.

Die Stadt befindet sich auf einem Sandsteinplateau oberhalb des Tals der Alzette, war Festungsstadt und wurde wegen seiner umfangreichen Festungsanlagen auch „Gibraltar des Nordens“ genannt.

Die erKasematten unter dem Bockfelsen in Luxemburgsten Kasematten wurden ab 1644 bis zu einer Länge von 23 km ausgebaut. Nachdem Luxemburg 1867 für neutral erklärt wurde, mussten die Festungsanlagen zerstört werden. Ein Teil der Kasematten ist seit 1933 öffentlich zugänglich und wurde von uns im Rahmen unseres Rundgangs besichtigt. Nach der Stadtführung blieb noch Zeit, individuell die Stadt zu erkunden und das Großherzogliche Palais und die Kathedrale zu besichtigen.

 

Glockengießerei MabilonDienstag begannen wir in Saarburg mit einer Besichtigung der Glockengießerei Mabilon, in der von 1770 bis zur Stilllegung 2003 Glocken gegossen wurden und die danach von der Stadt Saarburg als Museum übernommen wurde. Begeistert wurde uns die Familiengeschichte der Mabilons vermittelt und anschaulich und gut verständlich das mühsame und zeitraubende Handwerk des Glockengießens von der Planung bis zum Guss erklärt – und welche Sorgfalt dabei erforderlich ist.

Nur wenige Kilometer weiter saaraufwärts ist in einem ehemaligen Benediktinerkloster in Mettlach der Sitz der Firma Villeroy & Boch.Die Verwaltung und ein kleiner Teil der Produktion befinden sich noch dort, interessant ist aber vor allem das Keramik-Museum Keravision, in dem Tischkultur und Kunstgegenstände aus zwei Jahrhunderten des Unternehmens gezeigt werden.

In einem Filmvorspann – launig kommentiert Saarschleife Cloefvon Peter Ustinov – wird die Familiengeschichte geschildert.

Nach einem Stadt- oder Parkbummel sind wir mit dem Schiff auf der Saarschleife gefahren und haben anschließend nach einer kurzen Busfahrt den berühmten Saarschleifenblick von oben erlebt.

 

 

Am Die Liebfrauenkirche in Trier unmittelbar neben dem Trierer DomMittwoch stand Trier – die nach eigenem Empfinden älteste Stadt Deutschlands – auf unserem Programm und wir sind an der Porta Nigra, dem ehemaligen Stadttor der Römerstadt aus dem 2. Jhdt., ausgestiegen. Unsere Stadtführung – wieder in 2 Gruppen – führte uns über den mittelalterlichen Hauptmarkt zum Dom, der ältesten Bischofskirche nördlich der Alpen, in der auch der Heilige Rock aufbewahrt wird, und weiter zur Konstantin-Basilika. Sie wurde 310 als Thronsaal römischer Kaiser von Kaiser Konstantin erbaut und ist heute evangelische Kirche.

 

Das Kurfürstliche Palais in TrierDie Führung endete im Palastgarten des bischöflichen Palais gleich hinter der Konstantin-Basilika und am Nachmittag blieb Zeit, die Stadt auf eigene Faust weiter zu erkunden, wo es neben vielem anderen mit den Kaiserthermen, dem Rheinischen Landesmuseum und dem Karl-Marx-Haus noch viel zu entdecken gab.

Den Abschluss des Tages bildete eine gemütliche Einkehr im „Mannebacher Brauhaus“ auf halbem Weg zwischen Trier und Saarburg.

 

Am Donnerstag sind wir wieder nach Hause gefahren, haben aber noch einen Zwischenstopp im saarländischen Völklingen eingelegt. Die Völklinger Hütte ist ein 1873 gegründetes ehemaliges Eisenwerk, das 1986 stillgelegt wurde.1994 erhob die Unesco die Roheisenerzeugung der Völklinger Hütte als Industriedenkmal in den Rang eines Weltkulturerbes der Menschheit.

Weltkulturerbe Völklinger HütteVon ehemaligen Hüttenarbeitern, die selbst noch in dem Werk beschäftigt waren, wurden wir durch die Anlage geführt. Sinteranlage, Erzhalle und Möllerhalle konnten wir so besichtigen und bei der Hochofengruppe konnten wir bis 40 m hoch steigen.Riesige Gasmaschinen stehen in der Gebläsehalle und wurden mit Gichtgas aus den Hochöfen angetrieben.

Nach über 2 Stunden schwirrte uns dann der Kopf.

Unser Führer meinte jedoch, unter 4 Stunden könnte manVölklinger Hütte das sowieso nicht verstehen.

Nun gut, wir waren auch mit weniger zufrieden, haben im „Cafe Umwälzer“ in der Hüttenanlage noch Mittag gegessen und wurden dann sicher und zuverlässig wie jedes Jahr von unserem Busfahrer Werner Richter nach München zurückgebracht.

Bericht: Manfred Kleeberger
Fotos: Lilo Siebler